1. Fettverbrennung setzt erst nach 30 Minuten ein
Es wird oftmals behauptet, dass die Fettverbrennung bei aerober Betätigung
erst nach 30 Minuten einsetzt und bis dahin nur Glykogen verbraucht wird. Dies
ist jedoch ein Irrtum.
Die Fettverbrennung ist, genauso wie die Verbrennung von Glykogen, den ganzen
Tag aktiv und somit auch bei aerober Betätigung von der 1. Minute an. Einzig
die Art und Höhe der Energiebereitstellung kann durch die Höhe der
Intensität beeinflusst werden.
2. Es gibt einen Fettverbrennungspuls
Bei dem Thema wird behauptet, dass man bei einem Puls von 120-140 Schlägen
pro minute am effektivsten Fett verbrennen würde und man beim Training
in einem höheren Pulsbereich hauptsächlich Glykogen verbrennen würde
und zudem auch die Muskelmasse angreifen würde.
Auch dies kann man getrost in den Bereich der BodyBuilding-Mythen stecken.
Es stimmt zwar, dass, so höher der Puls, prozentuell weniger Fett und mehr
Glykogen verbrannt wird, aber die Gesamtsumme an verbrannten Fettkalorien ist
dennoch höher. Es gilt: je höher der Kalorienverbrauch desto höher
auch die Fettverbrennung.
3. Die Form eines Muskels ist veränderbar
Dies ist eins der weitverbreitesten Irrtümer in der Fitness-Welt.
Als bestes Beispiel hierfür gilt das beliebte Schrägbankdrücken
und „oberer Brustmuskel“-Thema. Man sagt, das durch Schrägabnkdrücken
speziell die oberer Brust aufgebaut wird. Dies ist jedoch Unfug.
Es ist zwar möglich, in begrenztem Maße, verschiedene Anteile des
Muskels verstärkt zu akzentuieren, jedoch nicht dadurch eine stärkere
Hypertrophie einzelner Muskelfasern zu erreichen.
4. Lokale Fettverbrennung durch Trainieren des Muskels
Wo hört man das nicht? Viele Leute beklagen sich über ihren Speck
am Bauch und versuchen ihren Fettpolstern daher mit ausgegiebigem Bauchtraining
zu Leibe zu rücken. Die Erfolge sind jedoch äusserst gering. Das liegt
einfach daran, dass man durch spezielles Bauchtraining nicht automatisch Fett
am Bauch verliert. Dafür ist ganz einfach eine negative Kalorienbilanz
verantwortlich. Man kann noch soviel Bauchmuskeltraining betreiben, ohne eine
negative Kalorienbilanz werden die Bauchmuskeln nicht nennenswert herausgearbeitet
werden. Es gilt: Fett wird immer am ganzen Körper verbrannt bzw. abgebaut,
dies kann man durch spezielles Training nicht beeinflussen.
5. Höhere Wiederholungszahlen in der Definitionsphase
Hierbei handelt es sich wohl um den ältesten Mythos im BodyBuilding-Bereich.
Er besagt, das man in einer Diät die Wiederholungszahlen erhöhen soll,
damit man einen höheren Kalorienverbrauch erreicht und die Muskeln besser
herausgearbeitet werden können. Natürlich stimmt auch dies nicht.
Es ist zwar richtig, dass durch den höheren WH-Bereich der Kalorienverbrauch
erhöht wird, aber das geschieht in einem so geringen Maße, das es
zu vernachlässigen ist.
Dafür ist der Reiz auf die Muskulatur in einem Bereich jenseits der 15
wesentlich geringer, was, in Verbindung mit einem Kaloriendefizit, zu einem
Abbau von Muskulatur führen kann. Daher gilt: Auch in der Definitionsphase
soll im normalen Hypertrophiebereich (6-12) trainiert werden.
6. Männer und Frauen müssen unterschiedlich trainieren
Auch dies kann man getrost zu den Mythen ablegen.
Der einzig relevante Unterschied zwischen Männern und Frauen besteht darin,
das Männer wesentlich mehr Testosteron und frauen mehr Östrogen produzieren,
was dazu führt dass Männer schneller Muskeln aufbauen und Frauen eher
zum Fettansatz neigen. Auf das Training hat dies jedoch keinen Einfluss, davon
mal abgesehen, das Frauen (ohne chemische Hilfsmittel) niemals die Muskelmasse
eines trainierten Mannes erreichen können bzw. entsprechende Gewicht bewältigen
könnten.
7. Es gibt Masse- und Definitionsübungen
Auch hier liegt ein weitverbreiteter Irrtum vor. Es wird von vielen Seiten behauptet,
das man zwischen Masseübungen, die die entsprechende Muskelmasse bringen
sollen, und Definitionsübungen, die diese Muskelmasse formen sollen, unterscheidet.
Richtig ist das die sogenannten Grundübungen (was die meisten fälschlicherweise
als Masseübungen bezeichnen) eine höhere Wachstumshormonausschüttung
bewirken und eine gröbere Zahl an Muskelfasern aktivieren, während
Isolationsübungen (von vielen eben als Defi-Übungen bezeichnet) den
Muskel gezielter belasten. Man kann aber nicht sagen, das die einen oder anderen
generell besser zum Masseaufbau wären.
Author : Tenshi